Die Verleihung des Garten-Oskars 2022 fand am 04. November 2022 im Schloss Biebrich statt.
Der Preis in Form einer Edelstahl-Skulptur wurde von Staatssekretär Oliver Conz und Petra Hirsch, der 1. Vorsitzenden der DGGL Hessen, übergeben. Gewürdigt und vorgestellt wurde das Projekt von Mechthild Harting, FAZ Frankfurt.
Preisträger des Garten-Oskar 2022:
DLA Die Landschaftsarchitekten Bittkau-Bartfelder Wiesbaden
Projekt: „Platzgestaltung an der Wallonisch-Niederländischen Kirche in Hanau"
Um das Jahr 1600 siedelten sich wallonische und niederländische Glaubensflüchtlinge in Hanau an. Die beiden Bevölkerungs- und Glaubensgruppen errichteten eine gemeinsame Kirche außerhalb der Altstadt. Die mächtige Doppelkirche wurde zum Wahrzeichen der Hanauer Neustadt und zum Symbol der religiösen Einheit.
Nach dem zweiten Weltkrieg wurden die Altstadt und die Neustadt von Hanau im März 1945 massiv bombardiert. Die Wallonisch-Niederländische Kirche und die anliegenden Gebäude wurden zerstört. Lediglich der niederländische Teil der Kirche wurde für beide Gemeinden zusammen wieder aufgebaut und 1960 eingeweiht.
Der größere wallonische Teil wurde als Ruine belassen. Sie ist ein Mahnmal gegen den Krieg. In den 50er Jahren wurden rund um den Kirchplatz typische Mietshäuser der Nachkriegszeit gebaut. Damit war die ursprüngliche städtebauliche Bedeutung verloren gegangen. Der ehemalige kulturell gepflegte Mittelpunkt der Neustadt entwickelte sich im Laufe der Zeit zu einem wenig gepflegten und verwahrlosten Freiraum.
Diese Missstände um die Wallonisch–Niederländische Kirche, sowie weitere vernachlässigte Stadträume in Hanau, hatten die Planungsgremien bewogen Erneuerungsprojekte in die Wege zu leiten. Das Karree der Französischen Allee mit der Wallonisch-Niederländischen Kirche im Zentrum, war eines von fünf Projekten in Hanau.
In Zusammenarbeit mit Behörden und interessierten Bürgern ist es gelungen einen innerstädtischen, vielseitig nutzbaren Freiraum zu schaffen, der die Lebensqualität für die Bewohner der Hanauer Neustadt wesentlich verbessert. Mit der hochwertigen Planung ist ein für diesen Ort stimmiges Projekt entstanden. Es wurde eine urbane Oase mit verbessertem Mikroklima und klimaresistenten Bäumen geschaffen. Das Projekt präsentiert sich als harmonisches, in sich funktionierendes Gesamtwerk.
Für diese hervorragend gelungene Planung werden „Die Landschaftsarchitekten Bittkau-Bartfelder" aus Wiesbaden mit dem diesjährigen „Gartenoskar" geehrt.
Der „Garten-Oskar“ wird seit 2001 verliehen. Die DGGL Hessen zeichnet mit diesem Preis Grünkonzepte in Hessen aus, die ästhetisch, funktional und nachhaltig gestaltet wurden.
Der Garten-Oskar wird von der Firma Gramenz GmbH, Wiesbaden gestiftet. Entworfen hat die 30 cm hohe Edelstahl-Skulptur der Frankfurter Künstler Bernhard Jäger.
Die Förderer des „Garten-Oskar“:
Firma Gramenz GmbH, Garten- und Landschaftsbau
Herbert Heise Stiftung für Gartenkunst und Landschaftskultur
Nachfolgend stellen wir Ihnen einige der bisherigen Preisträger des Garten-Oskar im Überblick vor.
Jahr | Preisträger | Projekt |
2001 | Ute Wittich | Schachbrett Gartenfest Schloss Fasanerie |
2002 | Belobigungen an Louafi und Büro Götte | Weltausstellung Hannover/ Friedhof Viernheim |
2003 | Dr. Hans Dorn | Eigener Hausgarten |
2004 | Sommerlad Haase Kuhli | Allianz-Vers. Frankfurt |
2005 | Bittkau Bartfelder | Villengarten in Wiesbaden |
2006 | keine Vergabe | |
2007 | PGNU | Villengarten in Königstein |
2008 | Ipach + Dreisbusch | Annapark in Alsdorf |
2009 | Hartmut R. Raible | Wohngarten in Nieder-Olm |
2010 | Neuhann und Kresse | Kreiskrankenhaus Bad Soden |
2011 | Scholtissek Landschaftsarchitekten aus Eltville | private Gartensituation mit Schwimmteich |
2012 | Adler & Olesch Landschaftsarchitekten Mainz, Stefan Bitter | Der Garten des Philosophen |
2014 | MANN Landschaftsarchitektur in Fulda, Tobias Mann | Quartiersplatz „Am Hirtsrain“ in Fulda |
2015 | Adler & Olesch Landschaftsarchitekten Mainz, Stefan Bitter | Terroir, zeitgenössische Gartenkunst in einem alten Weinberg |
2016 | Frankfurter Landschaftsarchitektin Ute Wittich | Wohnanlage „Central & Park“ im Frankfurter Europaviertel |
2017 | „Scholtissek Landschaftsarchitekten“, Eltville | Umgestaltung des Rheinufers in Eltville |
2018 | Ines Schulz, Landschaftsarchitekten, Kassel | Neugestaltung Strandbad Bad Arolsen |
2019 | Wette + Küneke Landschaftsarchitekten, Göttingen | Schilde-Park – Bad Hersfeld |
2021 | Weidinger Landschaftsarchitekten GmbH Berlin | Kätcheslachpark auf dem Riedberg, Frankfurt am Main |