Die deutsche Gesellschaft für Gartenkunst und Landschaftskultur (DGGL) e.V. vergibt alle zwei Jahre einen Kulturpreis an Persönlichkeiten und Institutionen, die sich in besonderer Weise um die Gartenkultur verdient gemacht haben.

Feierliche Verleihung im Kloster Wülfinghausen: Klosterkammer-Präsident Hans-Christian Biallas nahm am 8. September 2017 das „Goldene Lindenblatt“ – in Form einer goldenen Anstecknadel – und eine Urkunde von Jens Spanjer, dem Präsidenten der Deutschen Gesellschaft für Gartenkunst und Landschaftskultur (DGGL), entgegen. Der DGGL-Kulturpreis würdigte damit die Verdienste der Klosterkammer bei der Erhaltung und Entwicklung ihrer historischen Klosteranlagen und der Förderung der Gartenkultur.

Pastor Gerhard Dierks begrüßte die Gäste bei der Abendveranstaltung in der Klosterkirche Wülfinghausen und stellte das Kloster und seine Gärten vor. Die Kraft, die der Klostergarten ausstrahle, sei auch für viele Besucherinnen und Besucher spürbar, erklärte Dierks: „Wir schicken unsere Gäste gerne in den Garten, um sie zu erden und zu sich kommen zu lassen – aber auch, um sich in ‹labora›, sprich: ‹in Arbeit› zu üben.“ 

Um die Klostergärten in Niedersachsen ging es in dem Festvortrag von Dr. Inken Formann, Leiterin des Fachgebiets Gärten und Gartendenkmalpflege in der Verwaltung der Staatlichen Schlösser und Gärten in Hessen. Formann, die vor 12 Jahren mit Hilfe eines Stipendiums der Klosterkammer an der Leibniz Universität Hannover über dieses Thema promoviert hat, verknüpfte geschickt die Fakten rund um die Historie der Klostergärten mit überlieferten Anekdoten und betonte, wie wertvoll die Klostergärten auch im Hinblick auf den Artenschutz und die Artenvielfalt von Tieren und Pflanzen seien.

Hans-Christian Biallas bedankte sich anschließend für die Auszeichnung und Würdigung der Arbeit der Klosterkammer. Hier kümmert sich die Abteilung für Bau- und Kunstpflege neben dem Erhalt der denkmalgeschützten Gebäude der Klöster und Stifte auch um den Erhalt und die Pflege der Gartenanlagen als Bestandteile der einzelnen Gesamtdenkmale. „Die Förderung von einzelnen Gartenprojekten durch die Klosterkammer ist hingegen in der Regel nie im Garten an sich begründet, sondern dem jeweiligen Gesamtkontext geschuldet“, erläuterte Biallas und nannte als Beispiel unter anderem ein von der Klosterkammer gefördertes Gartenprojekt für Flüchtlinge und Asylbewerber in Lüneburg, bei dem die Unterstützung eines Integrationsprojektes im Vordergrund stand. „Aber ich versichere Ihnen, wir arbeiten weiter in unseren Klostergärten und sind, wenn es sich in unser Förderportfolio einfügt, auch durchaus bereit in Zukunft Gartenprojekte zu unterstützen“, schloss der Klosterkammer-Präsident.

Informationen zum Kloster finden Sie auf der Internetseite www.kloster-wuelfinghausen.de

Text und Foto: Klosterkammer, Kristina Weidelhofer