Die Deutsche Gesellschaft für Gartenkunst und Landschaftskultur (DGGL) e.V. vergibt jährlich einen Kulturpreis an Persönlichkeiten und Institutionen, die sich in besondere Weise um die Gartenkultur verdient gemacht haben.

Im Jahr 2010 geht die Auszeichnung an das Unternehmerpaar Dr. Gisela und Hermann Freudenberg für ihr langjähriges Engagement um den Schau- und Sichtungsgarten Hermannshof in Weinheim an der Bergstraße.

Der Hermannshof wurde als Staudensichtungsgarten 1983 der Öffentlichkeit übergeben. Die Initiative hierzu ging von den Eheleuten Freudenberg aus, die auf Anregung ihrer Schwägerin Gerda Gollwitzer den bis dahin privat genutzten, ca. 2,2 ha großen Garten ab 1981 nach Plänen von Professor Hans Luz und auf der Grundlage eines Gutachtens von Professor Richard Hansen umgestalten ließen. Gleichzeitig wurde Urs Walser mit der Pflanzplanung nach dem Konzept der Lebensbereiche betraut.

Die Baukosten in Höhe von ca. 1 Mio. DM übernahm die Firma Freudenberg. Der Schau- und Sichtungsgarten Hermannshof dient seitdem als Bildungs- und Forschungseinrichtung der Förderung von Gartenkultur und Landespflege. Ziel ist, Pflanzenkombinationen auf ihre Verwendungsfähigkeit in Privatgärten und dem öffentlichen Grün im südwestdeutschen Raum zu untersuchen.

Träger des Gartens ist der gemeinnützige Verein Schau- und Sichtungsgarten Hermannshof e.V. Mitglieder des Vereins sind Vertreter der Familie, der Firma und der Stadt Weinheim. Vorsitzender ist Reinhart Freudenberg, die Leitung des fachlichen Beirats lag über 25 Jahre in den Händen der Botanikerin Dr. Gisela Freudenberg. Seit 2010 hat diese Aufgabe Professor Dr. Bernd Hertle, Weihenstephan, übernommen.

In den ersten Jahren wurde der Hermannshof von Professor Urs Walser geleitet, seit 1998 von Landschaftsarchitekt Cassian Schmidt. Die jährlichen Unterhaltskosten in Höhe von rund 415.000 Euro! werden zu fast 80% von der Firma Freudenberg getragen. Rund 16% steuert die Stadt Weinheim zu, die restlichen 6% sind sonstige Einnahmen. Damit ist der Hermannshof der einzige überwiegend privat finanzierte Staudensichtungsgarten in Deutschland. Der Garten ist kostenlos zugänglich und zählt jährlich bis zu 120.000 Besucher.

Weitere Informationen auch unter: www.sichtungsgarten-hermannshof.de