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Von links: DGGL-Vizepräsident Rainer Schmidt, der Präsident des Bürgerparkvereins Joachim Linnemann und Parkdirektor Werner Damke.
Die Deutsche Gesellschaft für Gartenkunst und Landschaftskultur (DGGL) e.V. vergibt jährlich einen Kulturpreis an Persönlichkeiten und Institutionen, die sich in besondere Weise um die Gartenkultur verdient gemacht haben.

Im Jahr 2011 geht die Auszeichnung an den Bürgerparkverein Bremen (in Person seines Präsidenten, Herrn Joachim Linnemann) sowie an den langjährigen Parkdirektor Herrn Werner Damke für das ideenreiche Engagement, um das historische Konzept in seiner Einmaligkeit zu erhalten, gleichwohl den aktuellen Bedürfnissen der Nutzer gerecht zu werden. 202 Hektar Bürgerglück mitten in der Stadt, fest verankert in den Herzen der Bremerinnen und Bremern sowie ihren Gästen, das ist der Bürgerpark. Vom Torfkanal bis an die Parkallee, von der Hollerallee , einschließlich des Stadtwaldes, bis an den Unisee am Stadtrand reicht er. Wiesen, Rasen, Wald und Gewässer, durchzogen von einem Netz Spazier-, Reitwegen und Trimmpfaden und eine Vielzahl baulicher Kleinode laden zum Besuch ein. 1865 engagierten sich 60 Bürger für den Baubeginn der grünen Oase. Sie grün-deten den Bürgerparkverein und sammelten das nötige Startkapital von 34 000 Gold-Taler für den ersten Bauabschnitt bis an die Ringstraße. Dank weiterer Spenden aus der Bevölkerung konnte die Anlage in den Folgejahren erheblich erweitert werden. Wilhelm Benque brachte die zündenden Ideen aus der „neuen Welt“ mit. Bostons und New Yorks Grünanlagen inspirierten ihn für das noch beschauliche Leben in Bremen eine zukunftsweisende Konzeption für das aufstrebende Bremen, einen „Volksparks“ als zweiten Stadtpark der Stadt, zu entwerfen. Beharrlich über viele Jahre begleitete er den Entwurf und Ausbau der Anlage. Für dieses frühe Beispiel eines Volksparks in Deutschland und die jahrzehntelangen Bemühungen den Park als Kulturgut und Gartenkunstdenkmal zu er-halten wurde der Bürgerparkverein 1991 mit dem Deutschen Preis für Denkmalschutz ausgezeichnet. Gelebter Gemeinsinn hat seit nunmehr 146 Jahren, trotz schwieriger Zeiten, die Finanzierung ausschließlich durch private Zuwendungen, abgesichert. Zugleich wurde die Grundkonzeption durch behutsame Öffnungen an aktuelle Ansprüche einer inspirierender Grünanlage gesichert, eine einmalige Leistung. Der Dank gilt den vielen Freunden des Bürgerparks Bremen, den rund 3000 Mitgliedern des Vereins, insbesondere aber auch dem Präsidium des Bürgerpark-vereins und des beharrlichen fachlichen Wirkens des Parkdirektors, die es immer wieder verstanden haben, mit phantasievollen Anstößen die Bürger zum ehrenamtlichen Engagement zu mobilisieren.