titel_die_gewidmete_landschaft.jpg
Die gewidmete Landschaft: Spaziergänge und verschönerte Landschaften um Dresden
‚Natur’ zählte zu den tonangebenden Schlagworten im öffentlichen Diskurs des 18. Jahrhunderts. Es liegt nahe, dass dies gerade für den Bereich der Gartenkunst weitreichende Folgen hatte. Das sich daraus konstituierende Interesse am Topos der Landschaft führte jedoch nicht nur zur Errichtung artifizieller Naturszenerien sondern auch zur Entdeckung gartenwürdiger Gegenden. ‚Die gewidmete Landschaft’ untersucht die vor diesem Hintergrund geschaffenen Spaziergänge und verschönerten Landschaften am Beispiel der Umgebung Dresdens im Zeitraum von 1770 bis 1850. Diese Anlagen, deren Gestaltung sich weitgehend auf die Erschließung und punktuelle künstlerische Besetzung der Kulturlandschaft beschränkte, sind als nahezu charakteristisch für die gartenkulturelle Praxis im Umfeld der sächsischen Residenz in diesen Jahren anzusehen. Dennoch handelt es sich dabei um einen wenig beachteten Aspekt der Gartenkunstgeschichte, der gerade für den Raum Dresden bislang noch nicht umfassend untersucht wurde. Die Veröffentlichung geht umfassend auf die sozial- und kulturgeschichtlichen Rahmenbedingungen des untersuchten Phänomens ein und vermittelt anhand von Einzeldarstellungen einen Zugang zu mehr als 20 Spaziergängen und verschönerten Landschaften, die im Umfeld von Kuranlagen und Grundherrschaften entstanden. Durch den Vergleich der Gestaltungspraxis wird deutlich, dass diese Anlagen eine eigenständige Position in der Entwicklung des Landschaftsgartens darstellen. Sie sind gartenkünstlerische Leistungen, die von ihren Initiatoren und Nutzern als Ort der Selbst- und Standesrepräsentation aufgefasst wurden und die wesentlich zur Konstitution ‚landschaftlicher Schönheit‘ beitrugen. Anhand der Spaziergänge des Dresdner Umlandes wird aufgezeigt, wie Landschaft im Auge des Betrachters um 1800 zu einem vielfältig konnotierten Artefakt wurde. Durch die Veröffentlichung wird umfangreiches Text- und Bildmaterial zu einer Reihe außergewöhnlicher Gartenkunstwerke mitunter erstmals ausgewertet und für weitere Forschungen zugänglich gemacht. Autoren: Kirsten Krepelin und Thomas Thränert 304 Seiten mit 224 teils farb. Abb., 21 x 26 cm, geb.
ISBN-10: 3-88462-296-X
ISNN-13: 978-3-88462-296-4
Wernersche Verlagsgesellschaft, 48 Euro