Liebe Mitglieder und Freunde der DGGL, sehr geehrte Damen und Herren,

für die Deutsche Gesellschaft für Gartenkunst und Landschaftskultur mit ihren 17 sehr akti­ven Landesverbänden und Arbeitskreisen, der Bundesgeschäftsstelle und dem Präsidium geht ein ausgesprochen arbeitsreiches Jahr zu Ende. Deshalb möchte ich mich zunächst sehr herzlich bei allen Aktiven für deren ehrenamtlichen Einsatz für unsere DGGL bedanken.

Mit ihrem Themenjahr 2016 zur Landschaftskultur konnte die DGGL neue Impulse für ein Feld setzen, das in den letzten Jahren in seiner Bedeutung oft unterschätzt wurde. Wenn nun im kommenden Jahr das Jahresthema Gartenkunst folgt, begehen wir damit das 130jährige Jubiläum der DGGL. Mit diesen Themen und mithilfe der sich immer mehr kon­kretisierenden Ergebnisse der vor zwei Jahren ins Leben gerufenen Zukunftswerkstatt kann die DGGL aus meiner Sicht sehr optimistisch in die Zukunft blicken. 

Jahresthema 2016 - Landschaftskultur

Im hinter uns liegenden Jahr konnten wir die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) für die Unterstützung unseres Jahresthemas gewinnen. Dank der uns gewährten finanziellen Mittel und des großen Engagements der Mitglieder des Arbeitskreises Landschaftskultur sowie des Landesverbandes Bayern-Nord waren wir in der Lage, in Kooperation mit vier anderen Or­ganisationen im September eine gelungene zweitägige Fachtagung mit dem Titel "Neue Sicht auf Landschaft" in der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau in Veitshöchheim durchzuführen. 

Begleitend dazu ist unser Themenbuch "Landschaftskultur - Zwischen Bewahrung und Ent­wicklung" erschienen. Stellvertretend für alle an dieser Publikation Beteiligten bedanke ich mich bei der Koordinatorin des Themenbuches, unserer Vizepräsidentin Eva Henze. Mein Dank gilt auch unserem Schatzkanzler Rainer Schmidt, dem es gelungen ist, auch für dieses Thema Unterstützer aus der Wirtschaft zu gewinnen. 

Die Resonanz, die mich zu den Inhalten des Themenbuches Landschaftskultur erreicht hat, war durchweg positiv. Die Diskussion um die wachsenden urbanen Bereiche in Deutschland rückt aktuell immer mehr in den Vordergrund. Deshalb sollte die DGGL in Fortsetzung des Themenjahres auch in den nächsten Jahren verstärkt Kulturlandschaftsthemen sowie die Entwicklung im ländlichen Raum in den Fokus rücken. 

Jahresthema 2017 - Gartenkunst

Sich intensiv und auf hohem Niveau für gartenkünstlerische Themen einzusetzen, ist ein auf die Gründung vor 130 Jahren zurückgehendes Ziel der DGGL und bis heute ein wesentli­ches Handlungsfeld der Gesellschaft. Gartenkunst passt daher als Thema ideal in das Jubi­läumsjahr 2017. Alle Landesverbände entwickeln derzeit Programmpunkte, die viele Interes­sierte ansprechen und vielleicht auch einige neue Mitglieder in die Reihen der DGGL bringen werden. Parallel dazu laufen die Vorbereitungen für das Themenbuch zur Gartenkunst sowie für eine große Jahrestagung zu diesem Thema. Hierzu sind wir auf Initiative unseres Vize­präsidenten Ronald Clark mit der VolkswagenStiftung, der Stadt Hannover und der Univer­sität Hannover, dem cgl (Zentrum für Gartenkunst und Landschaftskultur) sowie dem Ar­beitskreis Historische Gärten im Gespräch. Vermutlich wird die Tagung im Frühjahr 2018 in Herrenhausen stattfinden, was durch die in Aussicht gestellte finanzielle Unterstützung der VolkswagenStiftung begründet ist. Da die europäische Union für 2018 das Jahr des kulturel­len Erbes ausgerufen hat und die VolkswagenStiftung einen internationalen Ansatz verfolgt, sehen wir dies durchaus positiv. Wichtig ist allen beteiligten Partnern, das Thema Garten­kunst nicht nur im historischen Sinne zu beleuchten, sondern ebenso Fragen aktueller und zukünftiger Gartenkunst zu diskutieren. 

Zukunftswerkstatt

Ausgehend vom neuen Leitbild der DGGL hat die Landesverbandskonferenz im September dank der guten Moderation unseres Vizepräsidenten Oliver Hoch eine ausführliche und be­reichernde Diskussion über die zukünftigen Handlungsfelder und die strategischen Ziele ge­führt. Insbesondere haben wir neben den gartenkulturellen Themen nun auch den Aspekt der zukünftigen Rolle des Naturschutzes in unserem Verband in die strategischen Ziele mit aufgenommen und uns dafür ausgesprochen, die DGGL zukünftig als Marke weiter zu stär­ken. Die nun beschlossenen Handlungsfelder und strategischen Ziele sind als Anlage bei­gefügt. 

Den nächsten, aus meiner Sicht sehr wichtigen Schritt im Prozess der Zukunftswerkstatt werden wir am 18. und 19. März in Detmold gehen. An diesem Wochenende wollen wir, er­neut unter der Moderation von Herrn André Bürki, umsetzbare Maßnahmen für die kommen­den Jahre erarbeiten. Alle, die mitmachen wollen, sind bereits jetzt herzlich zum Workshop eingeladen. 

Zuvor, am Freitag, dem 17. März 2017, findet die Frühjahrskonferenz der Landesverbände der DGGL statt. Organisiert wird sie auf Einladung des Landesverbandes Westfalen in Det­mold, einem sehr netten ehemaligen Residenzstädtchen des Fürstentums Lippe, direkt am Teutoburger Wald gelegen. Mein besonderer Dank dafür geht an den Landesverband West­falen und eine herzliche Einladung zur Teilnahme an alle Interessierten.

Gartennetz Deutschland in der DGGL

Sehr gut in das neue Leitbild der DGGL passt die Entwicklung zum Gartennetz Deutschland. Der bisher eigenständige, unter der Schirmherrschaft der Bundesbauministerin tätige Verein Gartennetz Deutschland (GnD) wird ab 2017 unter dem Dach der DGGL weitergeführt wer­den. Hierzu haben die Mitgliederversammlung des Gartennetz Deutschland e.V. und die Konferenz der Landesverbände der DGGL in diesem Jahr entsprechende Beschlüsse ge­fasst. Der bisherige Verein Gartennetz Deutschland wird sich Mitte des Jahres 2017 auflö­sen. Bis dahin wird die DGGL entsprechende Strukturen im Bundesverband schaffen, um die bisherigen rund 20 Garteninitiativen des Netzwerkes aufnehmen zu können. Eine dazu not­wendige Änderung der Satzung des Bundesverbandes der DGGL wird derzeit in einer Ar­beitsgruppe aus Vertretern des Gartennetzwerkes und des DGGL-Präsidiums vorbereitet. Beide Organisationen versprechen sich von der gemeinsamen Zukunft erhebliche Synergien. 

Die DGGL bietet mit ihren auf Landes- und Bundesebene vorhandenen, gut entwickelten Strukturen positive Weiterentwicklungsmöglichkeiten für die im Netzwerk etablierten Pro­jekte. Die fast bundesweit verteilten Garteninitiativen können zukünftig z.B. bei Veranstaltun­gen mit der DGGL kooperieren, was beiden Seiten mehr Besucher bringen könnte. Auf Bun­desebene entsteht für das Gartennetz eine größere Plattform mit neuen Präsentationsmög­lichkeiten.

Mit dem Deutschen Gartennetz und seinen Projekten ist die Chance verbunden, die DGGL im Sinne des aktuellen Leitbildes recht schnell zu neuen Themen zu führen und damit ein breites, gartenbegeistertes Publikum anzusprechen. Zu den Projekten mit Zukunftspotential zählen der jährlich am zweiten Wochenende im Juni – im kommenden Jahr also am 10. und 11. Juni – stattfindende Tag der Parks und Gärten, der Green Flag Award als Zertifizierung herausragender Parkanlagen sowie die Mitherausgeberschaft der Zeitschrift Gartentour, ei­nem jährlich erscheinenden Reisemagazin zu Gärten und Parks in Deutschland.

Weißbuch „Grün in der Stadt“

In den aktuellen Prozess zum Weißbuch „Grün in der Stadt“ der Bundesregierung hat sich die DGGL sehr intensiv eingebracht, schließlich wird dieses Weißbuch eine zukünftige Handlungsempfehlung des Bundes zum Umgang mit Grün- und Freiflächen in der Stadt sein. Darüber hinaus ist zu erwarten, dass es Grundlage kommender Förderprogramme sein wird. Ende November haben die beteiligten Verbände den ersten Entwurf des Weißbuches erhal­ten und das Präsidium der DGGL hat in Abstimmung mit den Vorständen der Arbeitskreise dazu eine kurze und inhaltlich fokussierte Stellungnahme abgegeben. Der Schwerpunkt des Ergänzungsvorschlags der DGGL lautet "Grün als kulturelles Erbe“, da dieser Aspekt im Weißbuch bis dahin völlig fehlte. Positiv ist, dass sich auch andere Verbände, wie der Verein Schlösser und Gärten in Deutschland e.V. und die Vereinigung der Landesdenkmalpfleger, inhaltlich der DGGL-Position angeschlossen haben und die Vorschläge der DGGL vollstän­dig von der FLL (Forschungsgesellschaft Landschaftsentwicklung Landschaftsbau) in eine gemeinsame Stellungnahme der rund 40 beteiligten Verbände eingearbeitet wurden. 

Hauptposition der DGGL:

Historisches Stadtgrün als kulturelles Erbe mit gesellschaftlichen, touristischen und ökolo­gischen Funktionen stärken

Historische Gärten, Parks, Grünsysteme, Alleen, Promenaden, Stadtplätze, Friedhöfe, botanische und zoologische Gärten sowie besondere Altbestände von städtischen Einzelbäumen sind sowohl quantitativ als auch qualitativ ein wesentlicher Teil des urbanen Grüns und tragen erheblich zur Lebensqualität in unseren Städten bei. Deshalb ist der gesellschaftliche, kulturelle, denkmalpflege­rische, touristische und ökologische Wert dieser Anlagen zu ermitteln, zu vermitteln und zu schüt­zen. Aufgrund zukünftiger Anforderungen z.B. durch klimatische Veränderungen oder aufgrund wachsender und sich verändernder Stadtstrukturen sind Konzepte zum Erhalt, zur qualifizierten Pflege, zur Nutzung und zur Weiterentwicklung zu erarbeiten und umzusetzen. Für diese wichtige Aufgabe zum Erhalt und zur Weiterentwicklung des Stadtgrüns fördert der Bund Forschungen, Planungen sowie Umsetzungen und setzt sich für eine qualifizierte dauerhafte Pflege ein

Vorerst bleibt abzuwarten, ob unsere Position Berücksichtigung finden wird. Öffentlich vor­gestellt wird das Weißbuch von Bundesministerin Barbara Hendricks am 8. und 9. Mai nächsten Jahres im Rahmen eines Fachkongresses zum Thema „Grün in der Stadt" in Es­sen, 2017 die Grüne Hauptstadt Europas.  

Arbeitskreise der DGGL

Passend zum o.g. Thema konkretisiert sich die in diesem Jahr von der Landesverbands­konferenz beschlossene Gründung eines Arbeitskreises Grün in der Stadt. Frau Andrea Haase, Stadtplanerin aus München, hat sich dankenswerterweise bereit erklärt, erste Schritte zu begleiten. Wir werden deshalb nach einer weiteren Beratung im Präsidium zu ei­nem ersten Treffen einladen und würden uns freuen, Interessierte aus den Reihen der DGGL für die Mitarbeit zu gewinnen. 

Der Arbeitskreis Junger Landschaftsarchitekten, der in diesem Jahr den 21. DGGL-För­derwettbewerb Ulrich Wolf durchgeführt hat, arbeitet derzeit an einer Dokumentation des Wettbewerbs und der Realisierung in Zusammenarbeit mit der IGA Berlin 2017 und der Baumschule Lorenz von Ehren.

Nachdem der Arbeitskreis Landschaftskultur im Jahr 2016 erfolgreich an unserem The­menjahr gearbeitet hat, findet die nächste Arbeitskreissitzung schon am 25. und 26. März 2017 in Bacharach auf der Burg Stahleck im Mittelrheintal statt. Gern nimmt der AK noch Mitstreiterinnen und Mitstreiter in seine Reihen auf.

Der Arbeitskreis Historische Gärten hat am 29. September 2016 in Veitshöchheim ein Kolloquium zum Thema Theorie der Gartendenkmalpflege durchgeführt. Auf der am selben Tag abgehaltenen Mitgliederversammlung des Arbeitskreises wurde Herrn Peter Jordan die Ehrenmitgliedschaft der DGGL verliehen für sein langjähriges, unermüdliches und sehr er­folgreiches Wirken im bundesweiten Monitoring für historische Gärten. Und ich möchte es an dieser Stelle nicht versäumen, mich persönlich bei Herrn Jordan zu bedanken und ihm meine große Anerkennung für seine herausragenden Leistungen zum Schutz unserer Gartendenk­mäler auszusprechen. Im kommenden Jahr tagt der Arbeitskreis Historische Gärten u.a. im Juni in Weimar und Mitte August in Zürich. 

Termine 2017

 

  • 8. Februar 2017, 18:00 Uhr: Preisverleihung „Garten des Jahres 2017“, Callwey-Verlag in Zusammenarbeit mit der Fachzeitschrift "Garten + Landschaft", DGGL, BDLA, BGL und anderen in Schloss Dyck, Jüchen

  • 17. März 2017, nachmittags: Landesverbandskonferenz in Detmold, Westfalen

  • 18. und 19. März 2017: Zukunftswerkstatt, Schwerpunkt Maßnahmenentwicklung in Detmold, Westfalen

  • 28. Juni bis 1. Juli 2017: Gemeinsamer Bundeskongress der grünen Verbände auf der IGA in Berlin, Leitthema "Stadt – Grün – Kultur", Fachtagung und Exkursionen, Präsentation des DGGL-Themenbuches "Gartenkunst" (Einladung folgt)

  • 8. September 2017: Festliche Verleihung des DGGL-Kulturpreises in Niedersachsen, persönliche Einladung aller Mitglieder erfolgt im Sommer per Post

  • 9. September 2017: Landesverbandskonferenz in Niedersachsen (genaue Angabe von Zeit und Ort folgt)

  • Frühjahr 2018: Internationaler Kongress „Gartenkunst – gestern, heute, morgen“ (Arbeitstitel) in Schloss Herrenhausen, Hannover

Callwey-Verlag

Im kommenden Jahr wird der Gartenreiseführer Deutschland unter der Herausgeberschaft der DGGL in überarbeiteter Form und einem neuen Format in achter Auflage bei Callwey er­scheinen. Bestellungen nimmt die Bundesgeschäftsstelle der DGGL in Berlin gern entgegen.

Für die Seiten der DGGL in "Garten +Landschaft" suchen wir Mitwirkende im Redaktions­team, die kleine Reiseberichte, Buchbesprechungen oder Stellungnahmen schreiben und/oder gute Fotos von den Aktivitäten der DGGL beisteuern. Wer an dieser spannenden Aufgabe, die viele Landschaftsarchitekten in Deutschland erreicht, Interesse hat, kann sich gern bei Karin Glockmann oder bei mir melden. 

Natürlich darf an dieser Stelle ein Aufruf zum Abonnieren von "Garten + Landschaft" nicht fehlen, denn die DGGL ist als Herausgeberin auch am Wachsen der Fachzeitschrift sehr in­teressiert. Bestellen Sie ein Probeexemplar, die Zeitschrift wurde im Frühjahr 2016 komplett überarbeitet und präsentiert sich nun in neuem Layout.

Präsidium

Abschließend bleibt mir noch der Hinweis, dass auf der Landesverbandskonferenz am 29. September 2016 in Veitshöchheim die Vizepräsidenten Ronald Clark und Oliver Hoch sowie der Präsident für die nächsten zwei Jahre in ihren Ämtern bestätigt wurden. Wir be­danken uns für das damit ausgesprochene Vertrauen. Die Amtszeit von Eva Henze neigt sich nach sechs Jahren im Herbst 2017 dem Ende zu und wir suchen eine Nachfolgerin; wer Interesse hat, im Präsidium mitzuarbeiten, kann gern einmal ein Gespräch mit einem Mitglied des Präsidiums oder der Bundesgeschäftsführerin über den Aufgabenbereich führen. 

Im Namen des gesamten Präsidiums und der Bundesgeschäftsführerin, Karin Glockmann, danke ich nochmals für Ihre Unterstützung und wünsche Ihnen eine frohe Weihnachtszeit und alles Gute für das neue Jahr!

Ihr
Jens Spanjer, Schloss Dyck
im Dezember 2016