Liebe DGGL-Mitglieder,

dies ist mein 10. Brief an Sie, ein Jubiläumsbrief. In allen meinen bisherigen Briefen habe ich versucht, neben wichtigen aktuellen Informationen und Terminen ein die DGGL betreffendes Thema besonders zu beleuchten: die Notwendigkeit der Mitgliederwerbung, die DGGL-Arbeitskreise, den Kulturpreis, das Jahrbuch, um nur wenige Beispiele zu nennen. Den Jubiläumsbrief möchte ich dafür nutzen, ein besonders wichtiges, strukturelles Element der Zugehörigkeit zur DGGL zu betonen. Für viele von Ihnen, vielleicht die meisten wird dieses Element ohnehin selbstverständlich sein, aber gerade das Selbstverständliche entbehrt gelegentlich eines klaren Bewusstseins. 

Unser gemeinnütziger Verein besitzt auf Bundesebene eine Bundesgeschäftsstelle mit Karin Glockmann als Leiterin, er hat ein Präsidium, einen Beirat und verschiedene Arbeitskreise. Die DGGL zeigt damit nationale Größe, veranstaltet Kongresse, verleiht Kulturpreise, gibt ein Jahrbuch heraus und mischt sich in wichtigen gartenkulturellen Fragen ein. Aber für die meisten von Ihnen konzentriert sich das DGGL-Leben in Ihrem Landesverband. Das kann gar nicht anders sein und ist ein besonderes Qualitätsangebot an die Mitglieder. Die Landesverbände bilden die regionale Basis für interessante Veranstaltungen, für Gedankenaustausch und für andere, an unseren Anliegen orientierte Aktivitäten. 

Ich habe bei meinen Besuchen in den Landesverbänden manchmal den Eindruck gewonnen, dass sich Vorstände von Ihren Mitgliedern allein gelassen fühlen, und das vor allem aus zwei Gründen: Zu wenige Mitglieder sind bereit, sich aktiv in ihrem Landesverband zu engagieren und diese Zuwenigen erfahren zu selten die erhoffte Ermutigung durch Ihre bereitwillige Teilnahme an Veranstaltungen. Mein Wunsch an Sie zum immer noch ziemlich neuen Jahr ist: Nehmen Sie sich vor, die Angebote Ihres Landesverbandesverbandes, wenn möglich, häufiger als im letzten Jahr wahrzunehmen! Bringen Sie sich selbst nach Lust und Laune ein und überreden Sie Freunde und Bekannte, Sie zu den Veranstaltungen zu begleiten! Abgesehen davon, dass ich mich als Mitglied in meinem eigenen Landesverband Niedersachsen sehr gut aufgehoben fühle, bin ich aus der präsidialen Ferne Berlins immer wieder schwer beeindruckt von der bunten Fülle attraktiver Angebote in den Programmen der verschiedenen Landesverbände. Es ist ja ein besonders schönes und durchaus auch vergnügliches Ziel, dem wir uns alle gemeinsam verpflichtet fühlen: uns dafür einzusetzen, dass Gartenkunst und Landschaftskultur in unserer bundesrepublikanischen Gesellschaft nicht unter die Räder geraten. 

Diesen föderalistischen Appell in Begleitung mit vielen weiteren guten Wünschen für das Jahr 2007 vorausgeschickt, erlaube ich mir, Sie noch auf einige bundesweite Vorhaben und Veranstaltungen des Jahres 2007 aufmerksam zu machen: Unser DGGL-Jahresthema 2007 lautet „Gartenkunst und Stadtentwicklung“, in allen Landesverbänden und nicht zuletzt in unserem zweiten Jahrbuch wird über dieses Thema diskutiert und dazu Stellung bezogen werden. 

Anlässlich der Bundesgartenschau in Gera-Ronneburg im Gartenland Thüringen wird vom 13. bis zum 16. Juni 2007 in Gera wieder gemeinsam mit anderen grünen Verbänden der diesjährige Bundeskongress stattfinden. Er steht unter der Überschrift „Städtische Freiraumkultur – Herausforderungen und Tendenzen für die Zukunft“ und will auf die herausragende Bedeutung der privaten und öffentlichen Freiräume für die Lebensqualität in Städten aufmerksam machen. Der eigentliche Kongresstag ist Freitag, der 15. Juni. Drumherum ranken sich die Arbeitstagung der Gartenamtsleiter (GALK) am 14. Juni, die Verleihung des Landschaftsarchitekturpreises des Bundes Deutscher Landschaftsarchitekten (BDLA) am Abend des 15. Juni sowie Exkursionen und die Konferenz der DGGL-Landesverbände am Samstag, dem 16. Juni 2007. 

Der diesjährige DGGL-Kulturpreis wird am 28. September 2007 in Hannover an Dr. Dietrich H. Hoppenstedt, den Präsidenten der Stiftung Niedersachsen, vergeben werden. Die Stiftung hat sich in den 20 Jahren ihres Bestehens immer wieder stark für gartenkulturelle Themen engagiert. Herr Hoppenstedt hat sich auch in anderen Funktionen, zuletzt als Präsident des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes, wiederholt für die Restaurierung und Gestaltung von Gärten und Parks eingesetzt (zum Beispiel Neuhardenberg). Er ist persönlich ein großer Gartenfreund und besitzt am Rande von Großburgwedel bei Hannover einen sehr schönen Garten, den er zusammen mit seiner Frau pflegt. Im Zusammenhang mit der Kulturpreisverleihung werden wir gemeinsam mit der Stiftung Niedersachsen und dem Zentrum für Gartenkunst und Landschaftsarchitektur der Leibniz Universität Hannover (CGL) am 27. und 28. September eine Tagung zum Thema „StadtGartenKunst“ anbieten. Auf der Tagung soll es um die Frage gehen, welche Rolle die Gartenkunst bei der bisherigen Entwicklung der Städte gehabt hat und welche sie heute haben könnte. 

Zum Jahresende, in der Zeit vom 25. bis 27. Oktober, werden wir dann auf unserer zweiten Konferenz der Landesverbände in Ettlingen das Jahresthema Revue passieren lassen. Der Landesverband Baden-Pfalz lädt alle Interessierten zu „Gartenkunst und Stadtentwicklung“ ein. 

Weitergeben möchte ich auch eine Einladung des DGGL-Arbeitskreises Spielraum zu einer international besetzten Praxistagung mit Vorort-Begehungen „Spielen in und mit Natur“ am 21. und 22. September in Freiburg. Nähere Informationen hierzu, wie natürlich auch zu allen anderen Veranstaltungen der DGGL, finden Sie wie immer unter www.DGGL.org im Internet; gerne gibt Ihnen aber auch die Bundesgeschäftsstelle telefonisch, per Fax oder E-Mail Auskunft. 

Es grüßt Sie herzlich Ihr 

Prof. Dr. Kaspar Klaffke im Februar 2007