Sehr geehrte, liebe Mitglieder, Freunde und Sympathisanten der DGGL!

Wie wir alle wissen, war das fachliche Motto unseres großen Festjahres 2012 „Naturschutz und Kulturschutz im Dialog“. Rückschauend meine ich allerdings, man hätte diesem unserem Festjahr auch das Motto „Quo vadis DGGL“ geben können. Auch wenn es ohne Zweifel richtig war, unserem DGGL-Jubiläumsjahr ein verbindendes und verbindliches Arbeitsthema zu geben, so war dieses ganz besondere DGGL-Jahr auch ein Jahr, wo nicht nur in Berlin und Dresden, sondern in der ganzen Bundesrepublik in vielfältiger Weise über die Geschichte, Arbeitsweisen, Denk- und Lösungsansätze und damit auch über Zukunftsstrategien bei den Themen Gartenkunst und Landschaftskultur unserer ehrwürdigen und doch so jung gebliebenen DGGL nachgedacht wurde.

Vorbereitet durch ein breit aufgestelltes und von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt in Osnabrück großzügig gefördertes Programm konnten wir ja nicht nur unsere gemeinsam erarbeitete, sehr informative Wanderausstellung auf die Reise durch die Republik schicken und zahllose örtliche, von den Landesverbänden gut vorbereitete regionale Fest-, Ausstellungs- und Konferenzaktivitäten unterstützen, sondern damit auch in schöner Weise einen breitangelegten nationalen Arbeitsansatz im Festjahr unterstreichen. Wenn auch die beiden DGGL-Großveranstaltungen im Mai in Berlin und im Oktober in Dresden, die große fachlich-„familiäre“ Klammer darstellten, so überraschte auch mich die hohe Vielfalt der von den Landesverbänden präsentierten und diskutierten Themen in ihren jeweiligen Regionen. Deutlich wurde damit eine erstaunliche Vielfalt an Zielen und Aktivitäten, aber auch eine hohe deutlich fachpolitische Positionierung, die letztendlich dann auch ihren mehr als erfreulichen Niederschlag in der DGGL-Festschrift, dem wichtigen, mit 39 Fachbeiträgen sehr gut ausgestatteten Jahrbuch 2012 gefunden hat. Unter der großartigen Kuratierung unseres hochgeschätzten DGGL-Past-Präsidenten Prof. Kaspar Klaffke erarbeitet, ist dieses Jahrbuch ohne Zweifel schon heute ein DGGL-Standardwerk, dass man noch in vielen Jahren mit Interesse in die Hände nehmen, lesen und studieren wird. Falls Sie noch ein Exemplar erwerben möchten – die Jahrbücher sind in der Bundesgeschäftsstelle erhältlich. Eine Dokumentation der gesamten bundesweiten Festaktivitäten wird zum Jahresbeginn im Internet abrufbar sein.

Dieses gemeinsam erarbeitete und gestaltete Jahrbuch gibt in der Tat vorzügliche Einblicke in die Geschichte, namentlich auch die jahrzehntelang getrennt verlaufende Ost-West-Nachkriegsgeschichte der DGGL, erlaubt aber auch tiefe Einblicke in breitgefächerte berufliche Arbeitsansätze, die doch weit über das Kernanliegen Naturschutz-Kulturschutz hinausgehen und fachpolitische, gesellschaftliche und soziale Aspekte berühren. Bei allen DGGL-Festaktivitäten die ich persönlich in Deutschland in diesem Sommerhalbjahr besuchen konnte, sei es in Hamburg, Nürnberg, Wiesbaden-Biebrich, Wilhelmsthal, Hundisburg, Bremen, Ludwigsburg oder Saarbrücken, waren es nicht nur vorzüglich vorbereitete „Ausstellungs-Eröffnungen“ und entsprechende Rahmenveranstaltungen, sondern immer hatte man den Eindruck, die DGGL ist eine „Grüne" Gesellschaft, die es noch immer in ihren jeweiligen Bundesländern überzeugend versteht, entsprechende grüne Themen zu setzen, mit Leben zu füllen und was vielleicht das wichtigste ist, auch in den jeweiligen Regionen Kräfte zu bündeln und zusammen zuführen. Auch für Außenstehende „Noch-nicht-Mitglieder“, namentlich auch für junge Kolleginnen und Kollegen wurde bei aufmerksamer Betrachtung der DGGL deutlich, wofür die DGGL – eingeschlossen ihre vier Arbeitskreise – steht, was aktuell geleistet wird und wo die fachliche Reise – auch im Kontrast zu diversen anderen grünen Vereinen und Gesellschaften – hingeht. Selbstverständlich gehen wir davon aus, dass unsere inhaltsreiche Ausstellung auch noch im kommenden Jahr an attraktiven Orten unserer Republik präsentiert werden wird.

Dass das ernsthafte fachliche Anliegen stets auch mit einem fröhlich-kollegialen Miteinander verbunden wird, hat vor allem noch einmal das großartige Abschlusswochenende in Dresden gezeigt. Deutlich wurde nicht nur die fachliche Präsenz und Kompetenz der DGGL in Verbindung mit unserem Symposium, dem wunderbaren Elb-Ausflug nach Pillnitz oder der Fachexkursion in das Seifersdorfer Tal, bzw. der beeindruckenden Kulturpreisverleihung auf Schloss Albrechtsberg an Siegfried Sommer und Rudolf Schröder, sondern es wurde auch deutlich, hier arbeitet und feiert eine der großen historischen Gesellschaften der Bundesrepublik mit Ernsthaftigkeit, aber auch aus Freude an der Sache und dem immer wieder schönen Miteinander sowie dem Bewusstsein, entschieden mit zur Gestaltung unserer Lebensumwelt und einer grünen Identität beizutragen.

Ich glaube, dass nicht zuletzt dieses gar nicht selbstverständliche komplexe Denken und Handeln, ganz im übertragenen kulturlandschaftlichem Sinn, den eigentlichen Reichtum unserer Gesellschaft ausmacht und diese Gesellschaft bis heute hat „blühen und grünen“ lassen und uns zahlreiche Förderer in Politik, Fachkreisen, aber auch in der Wirtschaft und bei Mäzenen und Sponsoren eingebracht hat. Die im Übrigen für den regulären Haushalt der DGGL möglich gewordene absolut kostenneutrale Erarbeitung und Drucklegung unseres besonders kostenintensiven Jahrbuches 2012, aber auch zahlreiche andere großzügige Unterstützungen im DGGL-Festjahr, sind schöne und Mut machende Gesten einer sich einer hohen gesellschaftli¬chen und fachlichen Akzeptanz erfreuenden DGGL. Das diese Akzeptanz und ein vielfältig feststellbarer "good will" pro DGGL verständlicherweise nicht von alleine kommt, sondern das Ergebnis einer kontinuierlichen und über lange Zeiträume in Stadt und Land geübten Fachpolitik ist, braucht hier eigentlich nicht betont zu werden. Dennoch, ich nehme hier gerne die Gelegenheit wahr, um mich namentlich bei allen Verantwortungsträgern im Präsidium, Vorstand, in den Landesverbänden, aber auch den Gremien unserer Gesellschaft in diesem Jahr in besonderer Weise für ihren in der Regel absolut ehrenamtlichen Einsatz pro DGGL herzlich und ausdrücklich zu bedanken. Ohne ihren Einsatz wäre das Festjahr nicht gelungen und zu solch vorzeigbaren Ergebnissen geführt worden. Ich danke aber auch allen oftmals ungenannten DGGL-Mitgliedern in der „zweiten Reihe“, die – wie ich genau weiß – sich oftmals an Wochenenden, an Sonn- und Feiertagen, oder auch noch nach Feierabend in den zahlreichen örtlich-regionalen DGGL-Aktivitäten wunderbar eingebracht haben. Ohne deren Hilfe – und sei es die Vorbereitung eines schönen kalten Büffets, wie ich es ja oft selber erlebt habe – wäre unsere DGGL sehr viel ärmer, mehr noch, viele fachliche Aktivitäten wären oft gar nicht durchführbar.

Dass in diesem DGGL-Festjahr auch der „DGGL-Festbeauftragte“ Friedhelm Blume, gemeinsam mit Karin Glockmann, unserer Bundesgeschäftsführerin, eine große Last zu tragen hatte, wissen wir; beiden ist unser ganz besonderer Dank sicher. Es kann aber auch hier keinen Zweifel daran geben, dass das von der DGGL beauftragte Planungsbüro HORTEC seinen Auftrag mit großem und sehr erfolgreichem Einsatz wahrgenommen hat, vor allem Christa Ringkamp gebührt daher ebenfalls unser aufrichtiger Dank.

Danken möchte ich im langsam zu Ende gehenden Festjahr auch gerne den beiden besonders betroffenen, dass heißt gastgebenden Landesverbänden Berlin-Brandenburg und Sachsen. Nicht zuletzt aus Anlass des festlichen Schluss- und Höhepunktes im Oktober in Dresden, hat sich gerade auch der Landesverband Sachsen nochmals vorbildlich engagiert. Den jeweiligen Landesvorsitzenden, Georg von Gayl und Dr. Peter Fibich mit ihren Teams sind wir mithin zu großem Dank verpflichtet: Namentlich möchte ich an dieser Stelle auch den Kollegen Roland Puppe und der Kollegin Kathrin Franz danken, aber auch Erika Schmidt, ohne deren jeweils wundervollen und ganz persönlichen Einsatz unser einzigartiges Dresden-Wochenende so nicht möglich gewesen wäre. Unvergessen bleibt mir im Übrigen auch der beeindruckende Besuch des Seifersdorfer Tales und die gemeinsame Pflanzung der „Jahrhunderteiche“ dort mit Katrin Franz und Dr. Lutz Spandau von der Allianz Umweltstiftung, die sich ja seit Jahren in vorbildlicher Weise im Seifersdorfer Tal engagiert. Möge diese Kooperation auch in Zukunft noch zahlreiche Früchte tragen und im Sinne Peter Joseph Lennés, der von der „Wirkung und der Macht des Beispiels“ sprach, zugleich weit über die Grenzen Sachsens vorbildhafte Wirkungen entfalten.

Abschließend noch ein kurzer Ausblick auf das Jahr 2013: Der renommierte DGGL-Arbeitskreis Historische Gärten begeht im kommenden Jahr sein 50jähriges Bestehen. DGGL und cgl (Zentrum für Gartenkunst und Landschaftskultur) organisieren dazu in Hannover ein Fest-Symposium, zu dem alle Interessenten herzlich eingeladen sind. Zuvor findet auf Einladung von Jochen Martz, Nürnberg und LV Bayern-Nord, ein interessantes Fachkolloquium des AK in Regensburg statt (26. und 27. April 2013). Ebenso herzlich eingeladen zur Mitarbeit sind auch Interessierte an der Arbeit des Arbeitskreises Landschaftskultur der DGGL, der unter Federführung von Udo Woltering im vergangenen Jahr kräftig Fahrt aufgenommen hat. Nach drei Sitzungen im Norden wird nun eine Sitzung in der Pfalz einberufen – der AK trifft sich auf Einladung von Martin Hauck in der Kulturlandschaft rund um Neustadt an der Weinstraße am 26. und 27. April 2013. Der AK Junger Landschaftsarchitekten hat soeben einen Ideenwettbewerb mit der Stadt Ingolstadt ausgelobt; im kommenden Jahr wird dann wieder ein Förderwettbewerb "Ulrich Wolf" in Kooperation mit der BUGA Havelland 2015 in Angriff genommen werden.

Die bundesweiten Treffen der DGGL, zu denen selbstverständlich alle Mitglieder und Sympathisanten willkommen sind, werden 2013 im Hamburg aus Anlass der dortigen Internationalen Gartenschau stattfinden (vom 5. bis 9. Juni 2013), zu dem der Landesverband Hamburg/-Schleswig-Holstein bereits mit den Details der Planungen beschäftigt ist und bei dem auch schon das nächste Jahrbuch der DGGL "Energielandschaften" vorgestellt werden wird sowie im Herbst dann auf Einladung des Landesverbandes Hessen, wo der nunmehr dreizehnte Kulturpreis der DGGL verliehen werden wird – im festlichen Rahmen auf Schloss Biebrich bei Wiesbaden. Selbstverständlich gehören hier zum Veranstaltungspaket auch eine Tagung, die Landesverbandskonferenz der DGGL und eine Gartenreise.

Weitere Termine aller Landesverbände, Arbeitskreise und des Bundesverbandes finden sich natürlich auch im Internet (DGGL.org). Hier sei noch darauf hingewiesen, dass die DGGL sich zu ihrem Jubiläum auch eine neue Gestaltung ihres Internetauftrittes gegönnt hat – ein guter Grund, gleich einmal im Internet nachzusehen und sich zu informieren.

In diesem Sinne wünsche ich der ganzen großen DGGL-Familie frohe und gesegnete Weihnachten, einen guten Rutsch ins Neue Jahr und freue mich mit Ihnen auf das Jahr 2013, das dann ganz unter dem Thema „Energielandschaften“ stehen soll.

Mit den besten Grüßen und Wünschen bin ich stets 

Ihr
Dr. Ing. Klaus-Henning von Krosigk
Berlin, im Dezember 2012