Tag 1

Wir trafen uns am frühen Morgen in Erfurt am Bahnhof um in den Bus Richtung Belgien einzusteigen. Glücklicherweise hatte uns die Fa. Wollschläger unseren jahrelang erprobten Busfahrer Reiner Beutler als ‚Haus- und Hoffahrer‘ geschickt.  

Abfahrt pünktlich um 5.30 Uhr mit kurzem Zwischenstopp in der Nähe von Gotha um noch bei der Anreise gestrandete Passagiere aufzunehmen.

Bei bestem Wetter fuhren wir gen Belgien. Die notwendigen Pausen wurden für erste Gespräche und eine Kaffeepause genutzt. Erstaunlicherweise sind wir trotz der Baustellenkette auf der Sauerlandlinie gut durchgekommen und unser Zeitplan konnte eingehalten werden.

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Nach einem 2. Stopp hinter Köln ging es weiter nach Leven/Leuven/Louvain in den botanischen Garten.

In der für den Bus doch engen Straße wurden wir von Peter, unserem Guide für den botanischen Garten, freundlich in Empfang genommen. Er merkte an, dass Leuven nach eigenem Empfinden der Bürger die ‚autounfreundlichste Stadt Belgiens‘ sei und führte uns erst einmal in eine Nebenstraße um uns die Ursprünge des Kruidtuin, des Kräutergartens, näher zu bringen. 

Am ursprünglichen Standort ist heute keine Nutzung mehr möglich, die Gebäude und das Gelände stehen momentan leer.  Als das Gelände zu klein wurde, ist man auf das Gelände eines ehmaligen Franziskanerklosters gegenüber gegangen, welches teilweise abgerissen wurde.

Den Kern der Anlage bildet nach wie vor der Kräutergarten.

Die Orangerie wurde von 1815 bis 1830 erbaut. Nachdem man festgestellt hatte, dass Bäume auch wachsen, wurde das Dach angehoben, und der Mittelteil der Orangerie aufgemauert. Später hat man im Rahmen von Sanierungsmaßnahmen dieses wieder zurückgebaut.

Angebaut sind zwei kleine Treibhäuser, von denen nur eines zugänglich ist. Das Haus mit den Kakteen wurde nur zum Einblick hergerichtet, da die Kakteen immer weniger wurden je mehr Besucher durchgegangen waren.

Die Platane vor der Orangerie wurde 1830 gepflanzt. Das ist das Jahr der ‚Belgischen Revolution‘ und somit der Unabhängigkeit Belgiens von den Niederlanden.

Im Garten selbst gibt es einige botanische Besonderheiten.

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Danach begann die für den Busfahrer mühselige Fahrt zum Hotel in Brüssel. Einige Straßensperrungen und Umleitungen sowie die 'Rushhour' in der Metropole drängten uns auf für einen Reisebus weniger geeigneten Straßen ab. Selbst um die kurzzeitige Veränderung von Baustellenabsperrungen zur Verbesserung der Durchfahrtbreite kamen wir nicht umhin. ☺️

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Tag 2

Pünktlich 8.00 Uhr Abfahrt, schließlich stand der Bus ja im Halteverbot ☺️. Unterwegs nahmen wir unsere Guide für heute auf. Frau Helen Bings stammt aus der deutschsprachigen Region entlang der belgisch deutschen Grenze und konnte uns somit ohne Sprachbarriere durch den Tag begleiten. Während der Fahrt machte sie Ausführungen zur erdgeschichtlichen Entstehung des Maastales. Nach einem kurzen Zwischenstopp am Point de vue sur le château de Freyr , konnten wir durch die teilweise engen Straßen von Dinant das Schloss und die Gärten Freÿr ansteuern. 

An der Stelle des heutigen Schlosses und den Gärten wurde im 11. Jh. eine Burg errichtet.

Die Burg wurde 1543 von den französischen Truppen besetzt und weitgehend zerstört.

Guillaume de Beaufort-Spontan baute 1571 Freÿr als Herrenhaus wieder auf.

Hubert de Spontin baute es zu einem vierflügeligen Bau mit runden Ecktürmen um. Diese sollten aber nur den Charakter wieder herstellen und nicht mehr zur Verteidigung dienen. Dafür sind sie zu schlank. 

Ab 1637 wird Freÿr eine „Maison de Plaisance“, ein Lustschloss im Renaissance-Stil, so wie es heute noch zu besichtigen ist.

Nachdem es über die Jahrhunderte von der Geschichte genutzt und geprägt wurde, werden nach dem 2. WK unter der Leitung von Francis Bonaert, dem Ehemann von Gilda de Laubespin, mehrere Restaurierungskampagnen durchgeführt. Dieser Familie gehört das Schloss in verschiedenen Konstellationen seit dem 13. Jahrhundert.

Neben der Aufgabe zahlreicher Gebäude wird das Schloss und die Gärten beharrlich weiter unterhalten und erhalten.

Seit dem Ende der 1940er Jahre ist es wieder öffentlich zugänglich.

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Mittagspause in Dinant. Dinant ist die erste Messingproduktionstätte in der seit dem 10. Jahrhundert produziert wurde. Bis ins 15. Jahrhundert wurde hier Messing hergestellt.

Dinant hat nur zwei Straßen, auf Grund der Lage zwischen Felsen und Maas. Ansonsten nur kleine Gässchen.

Es ist der Geburtsort von Adolph Saxs. Erfinder des Saxophon. Dies wird zum Beispiel auf der Brücke über die Maas sichtbar, wo man zahlreiche Saxophone aufgestelt hat um daran zu erinnern.

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Wasserschloss D'Annevoie

Einer der weniger Wassergärten welcher ohne technische Unterstützung funktioniert. Allein durch das Gefälle und den Höhenunterschied der einzelnen Ebenen wird die Wasserwelt am Laufen gehalten. Das Wasser wird aus einer vorhandenen Quelle in ca. 2 km Entfernung gespeist . Die Zuleitungen sind aber auf Grund des notwendigen gleichmäßigen Gefälle ca. 4 km lang um alle störenden Einflüsse für eine gleichmäßige Zuflussgeschwindigkeit zu umgehen.

Da im Winter die Temperaturen nur minimal in Richtung Frostbereich sinken besteht keine Gefahr des Einfrierens der Anlage.
Das Schloss ist in der Zwischenzeit Privatbesitz und kann nur von außen oder bei besonderen Veranstaltungen besichtigt werden. Die Gärten sind noch frei zugänglich.

Wie auf den Bildern versucht darzustellen vereint die Anlage sowohl den englischen und französischen als auch italienischen Gartenstil.

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Schloss Hex

Nach der Weiterfahrt in die Region Limburg kamen wir in dieser sehr schönen ländlichen Gegend an, wo uns unsere Guide schon erwartete. Wie es meist am letzten Programmpunkt ist, waren wir etwas verspätet.

Das Schloss mit dem Garten liegt inmitten ländlicher Idylle. Hier hat der Fürstbischof von Lüttich, Franz-Karl von Velbrück, im ausgehenden 18. Jahrhundert im Dorf Heks dieses Sommer- und Jagdschloss bauen lassen und ließ in dieser fantastischen Hügellandschaft die Gärten anlegen.

Hauptaugenmerk legen die heutigen Inhaber dieses privaten Geländes auf die Erhaltung der von der Gräfin Michel d'Ursel angelegte Sammlung alter und seltener Rosen.
Über die Jahre wurden hier über 1000 Rosen zusammengetragen und willkürlich auf dem Gelände gepflanzt. Besonderheit hier ist, dass alle Rosen vor Ort selbst vermehrt wurden. Es wurde immer nur ein Reiser mitgebracht, um dann hier vor Ort entsprechend gärtnerisch verarbeitet zu werden.

Die 'Offenen Gartentage' tragen 2x jährlich dazu bei den Erhalt der Anlage zu unterstützen.

Leider war bei unserem Rundgang der Pflegezustand der Anlage in Teilen überarbeitungswürdig. Aber dies kann bei einer Fläche von 60 ha und den täglich anstehenden Arbeiten, welche dem Broterwerb dienen, schonmal vorkommen.

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Tag 3

Der Botanische Garten Gent liegt am Rande des Zitadellenparks in Gent. Auf einer Fläche von 2,75 Hektar sind mehr als 10.000 Pflanzenarten untergebracht, davon viele unter den 4000 m2 Glashäuser.

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Besichtigung Genter Altar

Ein Höhepunkt, am Rande der gärtnerisch kulturellen Exkursion, der aber auf Grund seiner kulturhistorischen Bedeutung eingebaut wurde, war die Besichtigung des Genter Altar. Bevor wir diesen aber besichtigen konnten, wir hatten terminierte Karten, hatten wir ca. 1,25 Stunden Zeit die Innenstadt von Gent zu erkunden.

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Modernste Technik machen den Genter Altar erlebbar. Es wird auf beeindruckende Weise mit einer Hologrammbrille durch die bewegte Geschichte des Genter Altars geführt. Es wird Einigen in guter Erinnerung bleiben.
Wobei hier nicht nur der Altar die Erinnerung hochhalten wird, sondern auch der beeindruckende Baukörper der Basilica.

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Naturreservat Bourgoyen-Ossemeersen

Mit seinen gut 220 Hektar ist Bourgoyen-Ossemeersen ein einzigartiges Schutzgebiet. Die ausgedehnten Sümpfe laden gerade dazu ein, sich alles mit dem Fernglas genauer anzusehen. Auf dem ‚Meerskantpad‘ bietet sich ein schöner Spaziergang an durch die unberührte Natur. Von den vielen Bewohnern liesen sich aber nur einige wenige sehen und ablichten.

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Spontan und weil es fats auf dem Heimweg lag, machten wir noch einen Zwischenstopp am Atomium. Ein Muß für einen Brüssel-Besuch.

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Tag 4

Abfahrt 8.00 Uhr.

Kurzer Abstecher zum ehemaligen Expo Gelände, vorbei am Chinesichen Pavillon mit dem beeindruckenden Turm und dem Japanischen Palast am Gelände des Königspalastes.

Weiterfahrt nach Kalkhout

Die Überraschung wartete hinter dem Eingang.
Wir konnten den Rundgang eher beginnen, da wir gut durchgekommen und somit fast eine Stunde zu früh da waren. Anita unsere Guide begrüßte uns aufs Herzlichste und klärte uns Unwissende auf das 1,5 h viel zu kurz sind um alles in sich aufzunehmen und zu erleben. Sie berichtete über den Werdegang des Arboretum von der einstigen Gärtnerei zum heutigen Zustand. Auch über die Probleme die Anlage in diesem Zustand zu erhalten, und der ist wirklich ausgezeichnet.

Wir waren mehr als positiv überrascht über die Größe und Schönheit dieser Anlage.

Ganz sicher wird der eine oder andere hier wieder herkommen und ein wichtiges Detail mitbringen.  Zeit.  
Diese braucht man um dieses Arboretum in seiner Schönheit und Gänze zu genießen.

Aber Bilder sagen mehr als tausend Worte.

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In der Erwartung das 'Rubenshuis' mit seinem Garten besuchen zu können, fuhren wir schweren Herzens aus Kalmthout ab. Schließlich hatten wir wiedermal zeitgebundene Tickets. Pünktlich kamen wir in Antwerpen an und konnten so zumindest den Garten genießen. Weder das Haus, noch das Museum waren zu diesem Zeitpunkt zugänglich.

Einzelne Elemente des Garten sind in diesem Jahr erneuert worden. So wurden augenscheinlich die Pergolen, die Gartentüren und die Wegeeinfassungen erneuert. Deshalb war der Garten auch bis zum Vortag geschlossen.

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Nach diesem kleinen Rundgang wurde der Skulpturen-Garten von  Middelheim angesteuert.  In dieser parkähnlich angelegten Anlage sind willkürlich Skulpturen versch. Künstler und Epochen ausgestellt. So ist neben der 'normalen' Nutzung der Anlage durch die Bürger der Stadt als Freizeitpark eine Vermittlung der Kunst gegeben. Einige Bereiche dienen nur der Entspannung und Erleben der künstlerischen Ergüsse, die sich nicht immer und jedem erschließen.

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Die Anfahrt zum letzten Programmpunkt des Tages gestaltete sich etwas komplizierter als gedacht. Selbst zwei Navigationsgeräte fanden nicht den richtigen Weg. Mit einigen Mühen unseres Fahrers durch die engen Straßen des Stadtviertel konnten wir an einer Bushaltestelle in der Nähe aussteigen. Nach kurzer Suche des Eingangs, in der innerstädtischen Bebauung nicht gleich zu finden, kam dann doch die positive Überraschung.

Diese Idee der städtischen Grünplanung ist nach unserer Meinung hervorragend umgesetzt und wird scheinbar auch gern und viel genutzt.

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Tag 5

Sonntagmorgen. Brüssel verabschiedet uns mit Sonnenschein. Die Reise geht weiter nach den Niederlanden. Der Schlosspark Arcen erwartet uns zum Blütenfest.

Das Einchecken in den Bus lief als wäre es geplant gewesen.

Die Fahrt von ca. 2 h nach Arcen lief wie es an einem Sonntagmorgen zu erwarten war.

Trotz späterem Start kamen wir pünktlich an, auch in Belgien und den Niederlanden ist halt Sonntag früh die Autobahn frei.

Begrüßt wurden wir von unseren Guides Wim und Francine. Die Teilung der Gruppe war eine gute Idee, da die Anlage zwar weiträumig angelegt ist,
aber für eine Gruppe >20 die Wege und Ausweichmöglichkeiten wenig Spielraum lassen.

Nach kurzen Ausführungen über die Geschichte des Schlosses und des Park ging es los. Vorbei an der erten Gastronomie und em obligatorischen Verkauseinrichtugne für Souveniers und Dinge die man sonst nie gekauft hätte.

Da die gefundenen Pläne erst ab 1820 vorhanden sind, hat man sich bei dem Aufbau der Anlage nach der ‚Übernahme‘ nur daran orientieren können und nicht nach historischem Vorbild gebaut. Somit sehen wir heute eine Anlage, die in Ihrer Gestaltung am alten Zustand angelehnt ist.

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Wir danken allen Beteiligten und Vorbereitern dieser schönen Exkursion.

Text und Fotos: © 2024|Mirko Fey