DGGL Exkursion Soest 31.05.2014 „DGGL Nordrhein-Westfalen Tag“
Stadtgrün – Landgrün
Auf Einladung der DGGL Rheinland fanden sich die 3 NRW Landesverbände Rheinland, Ruhrgebiet und Westfalen in Soest zusammen. Den Auftakt bildete ein gemeinsames Frühstück mit rheinischem Apfelkraut und westfälischem Schinken in der „Kreativschmiede Gerdes“. Nach Begrüßung und Einführung durch Landschaftsarchitekt Christoph Gerdes, der den Tag organisiert hatte, konnten die Teilnehmer sich ein Bild von der gelungenen neuen Nutzung der ehemaligen Schmiede in Wohnung und Kreativraum inmitten der Altstadt von Soest machen. Ein kleines, üppig bepflanztes Gärtchen und ein grüner Hof ergänzen die neue Wohnqualität.
Bei einer Führung durch den mittelalterlichen Stadtkern erfuhren die 35 Teilnehmer viel über die Bedeutung und wirtschaftliche Stärke der reichen Hansestadt Soest, die sich im Mittelalter durchaus mit der freien Reichstadt Köln messen konnte. Fachwerkhäuser, zum Teil verputzt, Patrizierhäuser und imposante Kirchen aus grünem Sandstein prägen das Stadtbild. Verborgen hinter hohen Natursteinmauern liegen auch heute noch zahlreichen großen und kleinen Privatgärten in der Stadt und tragen damit zur innerstädtischen Lebensqualität erheblich bei. Wie überall sind sie gefährdet durch „nachträgliche bauliche Verdichtung“ und die Unterbringung des ruhenden Verkehrs. Diese privaten Gartenflächen werden ergänzt durch eine öffentliche, Parkpromenade mit alten Linden auf den erhaltenen Wallanlagen, die die Stadt ringförmig umschließen. Daneben wurden ehemals private Gärten in kleine öffentlich Grünanlagen umgewandelt und ergänzen das Grünflächenangebot, so auch am ehemaligen Wohnhaus von Hugo Kückelhaus, vielen bekannt durch seine Konzepte für Spielgeräte der sinne. „Mehr Natur in die Stadt“ zu bringen – diese Ziel verfolgt man in Soest, indem man ehemals verrohrte Bäche, die Soest durchfließen an verschiedenen Stellen wieder geöffnet hat. Auch wenn die Äcker und Gärten im Weichbild der Stadt heute wie überall einem Ring aus Gewerbegebieten gewichen sind, hat sich Soest seine städtebauliche Individualität erhalten können – nicht nur aber auch wegen seinem Netz aus privaten und öffentlichen Gärten und Parks.
War der Vormittag dem Stadtgrün gewidmet, so galt der Nachmittag dem Gartenparadies der Familie Münstermann auf dem Land. Jutta Münstermann führte die Gruppe durch den ca. 1 ha großen Garten. Im Laufe der Jahre entwickelte die Familie eine Abfolge verschiedener Gartenräumen mit unterschiedlichen Themenschwerpunkten um die Gebäude des Camenhofs. Den letzten Abschnitt bildete der Nutzgarten, der verkleinert immer noch seinen Zweck erfüllt und die Familie mit frischem Gemüse versorgt.
Nach Abschluss dieses informativen Tages fuhren die Landesverbände wieder in „ihre“ Regionen zurück.
Text und Bilder: Almuth Spelberg