Eindrücke zum DGGL Winterspaziergang im NSG Hellbachtal
Es hat sich etabliert, dass der Landesverband Hamburg/ Schleswig-Holstein mit einem Winterspaziergang ins neue Jahr startet. Diesmal luden wir ins Naturschutzgebiet Hellbachtal, einer eiszeitlichen Seenkette südlich von Mölln ein.
Im Sinne der Ankündigung hat der Spaziergang seinem Namen alle Ehre gemacht, denn nach bereits ergiebigen Schneefällen während des ganzen Monats Januar war in der Nacht vom 29. auf den 30.01. eine breite Schneefront mit ca. 25 cm Neuschnee über den Norden gegangen. Folglich waren die Straßenverhältnisse schon etwas herausfordernd, so dass sich nur fünf Wagemutige auf den Weg nach Mölln gemacht hatten. Erfreulicherweise hatte der Schneefall dort kurz vor Beginn der geführten Wanderung mit dem Naturführer Herrn Buchhorn aufgehört. Schon nach kurzer Zeit lugte sogar die Sonne durch die Wolken und ließ die unberührte Schneelandschaft entlang des Drüsensees, Lottsees und Krebssees strahlen. Die Landschaftseindrücke waren so außergewöhnlich schön, dass die Postkartenidylle einem fast unwirklich erschien - zumindest so lange wir uns nicht mit unseren Fußstapfen einen Weg durch die Landschaft gebahnt hatten. Schneeschuhe wären bei dem Tiefschnee fast angebracht gewesen ...
Um allen die Chance zu geben, vor unserem Betreten Fotos der unberührten Schneelandschaft zu machen, gab es zahlreiche Fotopausen. Besonders als sich am Krebssee angekommen sogar noch der blaue Himmel über der verschneiten Eisfläche zeigte.
Dank der ausgezeichneten ornithologischen Kenntnisse von Herrn Buchhorn und zweier Mitglieder des NABU Pinnebergs, die die Einladung ebenfalls über Umwege erhalten hatten, konnten wir über 25 verschiedene Vogelarten hören und beobachten. Neben Fichtenkreuzschnäbeln und Schwarzspecht war die Wasserralle (Rallus Aquaticus) der absolute Höhepunkt unserer Wanderung. Dieser unscheinbare, höchst seltene Vogel war auf Nahrungssuche im Bach schwimmend von unserer Jausen-Stelle hervorragend zu beobachten. Sehr eindrücklich war auch die Demonstration eines Herannahens von Feinden für Höhlenbrüter in Baumhöhlen. In Form vom Kratzen am Stamm wird der Höhlen-Bewohner vor möglichen Feinden gewarnt. Das Experiment gelang – nur schaute zu unserer allgemeinen Erheiterung statt eines Vogels ein Eichhörnchen erstaunt aus dem Loch heraus.
Nach 3,5 Stunden endete unser Tiefschnee-Erlebnis in Brandts Gaststätte. Mit Blick auf den Drüsensee stärkten wir uns mit Wildschweinbraten und Kuchen und ließen wir die Eindrücke dieser außergewöhnlichen Wanderung im gemeinsamen Gespräch Revue passieren.
Autorin und Fotos: Kerstin und Oliver Vieth