Wolfgang Gottschalk - Ein Nachruf

Auf der Landesgartenschau Trier 2007

28. Januar 1934 - 08. Juni 2012
Dir nachgerufen, lieber Wolfgang!


Seit etwas über einem Jahr hast Du sehr gelitten.  Es war ein Auf und Ab, verbunden mit Hoffnungen, Aussichten, Möglichkeiten.

Aber Mut, Durchhaltevermögen, Optimismus haben Dich nicht verlassen. Schließlich, als es aussichtslos war und Dir niemand mehr etwas versprechen konnte, hast Du Dich in das Unvermeidliche gefügt und das Beste draus gemacht: Wissend, dass mit dem Tod ein Leben endet, aber, wie wir alle, nicht wissend, was danach kommt.

Vor vierzehn Tagen, als es Dir schon sehr viel schlechter ging, haben wir darüber auch gesprochen. Für mich war es von Dir ein Abschied. Ich sagte es Dir, und Du hast mich verstanden. Bis dahin hattest Du Dich noch um alles kümmern können. Hast das geordnet und geregelt, was wichtig war, zusammen mit Deiner Frau und Deinen Kindern und für ihr Dasein ohne Dich. Nichts hast Du vergessen. Sie sollten sich hinterher keine Sorgen machen. Mit Deiner immer fröhlichen und optimistischen Lebenseinstellung und gründlichen Vorbereitung für alles Mach- und Durchführbare hast Du auch dieses gemeistert und zu Ende gebracht. So konntest Du Dich auf das zu Erwartende einrichten und brauchtest Dich um Formales keine Sorgen mehr zu machen.

Dein Leben, so meine ich, ist ebenso verlaufen. Mit offenen Sinnen hast Du das durchlebt, was Dir geboten wurde, ohne eine gefährliche Grenze zu überschreiten. Dein erlernter Beruf hat hier seinen Ausdruck gefunden: Stein auf Stein, in Form gebracht, schichtetest Du auf, was Du anstreben wolltest: Die Mauer, das Haus, den  Brunnen, die Familie, den Garten – als Vollendung oder Abrundung dieses Geschehens. Liebevoll eingebunden alles Wachsen, Blühen und Reifen.

Irgendwie hast Du die Welt so gesehen, Dir neue Ideen und Eindrücke verschafft, auf den gemeinsamen DGGL-Exkursionen beobachtet, geschaut und heim getragen. Bis zuletzt haben Dich Deine Hände nicht im Stich gelassen, die, vom Geist getragen, Manches geschickt formen und gedeihen ließen – zu Deiner Freude und zur Überraschung Deiner Lieben und Freunde.

Mit Dir verlieren wir einen immer fröhlichen, unbekümmerten und doch um alles sehr besorgten Menschen, einen Freund, der still und nachdenklich, aber auch redselig und bereit war, sich einzustimmen in den uns alle beherrschenden Alltag.

14. Juni 2012, Udo Rolf Gerdes im Namen aller Mitglieder des DGGL-Landesverbandes Bremen / Niedersachsen-Nord. e.V.

Ein Gedicht zum Bild

Es könnte auch ein Seemann sein,
bärtig, mit Mütze, ganz allein,
wie er da völlig unbeschützt
auf seinem Bootsrand schaut und sitzt!

Das Boot zog zu sich er an Land,
nichts gab es mehr, was er noch fand
in andren Ländern sehr weit fort
von seinem stillen Heimatort!

So kehrte er gesund zurück
und fand zu Hause dann sein Glück,
statt aber einen Segelbaum
pflanzt er, schlank und groß und dicht belaubt,
zu Hause einen Götterbaum!